Sittensen erleben

Bei strahlendem Sonnenschein haben Gästeführerin Erika Jaschinski und Bürgermeister Diedrich Höyns rund 60 Teilnehmende zur traditionellen Fahrradtour am 1. Mai begrüßen dürfen. Unter dem Motto „Was sind schon 1000 Jahre?” stand auch diese Veranstaltung ganz im Zeichen der Jubiläumsfeierlichkeiten zur erstmaligen urkundlichen Erwähnung von sechs Gemeinden vor 1000 Jahren. 

Aus der gesamten Börde kamen sie schon früh um 9 Uhr zum Treffpunkt an der Wassermühle in Sittensen angeradelt. Über den Königshof in Sittensen und den dort bestehenden Wallanlagen, die wohl nicht aus der Zeit von Karl dem Großen datieren, sondern aus der Zeit um 1000 n. Chr. stammen, ging es weiter an der Oste entlang zum ehemaligen Ausgrabungsbereich in Groß Meckelsen.

Die Funde dort zeugten, ähnlich wie in Hamersen, von einer deutlich älteren Besiedlung. Weiter ging es nach Klein Meckelsen zu einer riesigen als Naturdenkmal ausgewiesenen Rotbuche, die vermutlich schon den 30-jährigen Krieg erlebt hat. Baumritzungen erzählen Geschichten aus der Vergangenheit.

Von dort setzte sich die Drahteselkolonne in Richtung Vierden in Bewegung. Es wurde das „Schloss” der Schulten, beziehungsweise deren Residenz und späterer Witwensitz gesucht, dessen Standort nur noch durch ein Hinweisschild des Heimatvereins ersichtlich ist. Eine weitere Station waren die Tongruben bei Wienerberger in Tiste, wo der geschichtliche Bogen bis zur Eiszeit und zur urzeitlichen Nordsee geschlagen wurde. Schließlich wurden dort schon Haifischzähne und Walskelette gefunden.

Fachkundig und kurzweilig informierte Erika Jaschinski an allen Anlaufpunkten über Daten, Fakten und Geschichten aus der Vergangenheit. Sie weckte bei vielen Teilnehmenden die Lust auf mehr geschichtliche Informationen über die Heimat.

Die Tour fand traditionell ihren Abschluss am Heimataus. Die Radfahrenden wurden durch das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Sittensen herzlich in Empfang genommen. Bier und Bratwurst luden zum gemütlichen Verweilen bei zünftiger Musik ein. Bei bestem Biergartenwetter und dem ein oder anderen Kaltgetränk ließen die Radler die informative Radtour durch die Geschichte der Börde nochmals Revue passieren.